Jollerhaus Schlüssel
NM 12789.13
Einer der wohl berühmtesten Spukfälle aller Zeiten ereignete sich im Haus des Anwalts und früheren Nationalrats Melchior Joller (1818-1865) in Stans. Er bewohnte das Haus, in dem er geboren und aufgewachsen war, gemeinsam mit seiner Frau und den sieben Kindern. Ab Mitte August 1862 begann es, im Haus am helllichten Tag massiv zu spuken – Stühle, Tische und Steine flogen durch die Luft, ganze Räume verwüsteten sich von selbst, schemenhafte Erscheinungen wandelten durchs Haus. Aufgrund der beängstigenden und bis heute nicht geklärten Vorgänge sowie des enormen öffentlichen Aufsehens flüchtete die Familie im Oktober 1862 nach Zürich und später nach Rom, wo Joller mittellos und gebrochen nur 47-jährig starb. Nach dem Wegzug Jollers war es in dem Haus ruhig. 2010 wurde die Spichermatt, das «Spukhaus», schliesslich – trotz zahlreicher Proteste – abgerissen.
Der Schlüssel des Jollerhauses sowie ein Portrait des damals 22-jährigen Melchior Joller (1840) befinden sich in der Sammlung des Nidwaldner Museums. Sie waren im Salzmagazin in Stans im Rahmen der Ausstellung «Spuk. Geister, Sagen, Gänsehaut» von 2013 zu sehen.
Autorin: Flurina Joray, 2013