B.7 Lebensweise der Pfahlbauer von Kehrsiten

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Illustration: Joe Rohrer
Illustration: Joe Rohrer

Obwohl die Siedler offenbar sesshaft waren und Ackerbau betrieben, blieben Sammeln und Jagen nach wie vor sehr zentrale Tätigkeiten. Knochen- und Pflanzenreste deuten darauf hin, dass neben dem angebauten Getreide Wildpflanzen wie Früchte und Beeren, Haselnüsse und auch Pflanzen aus höheren Lagen, zum Beispiel Lärche oder Lungenenzian, als Nahrungsergänzung dienten. Die Untersuchungen der unterschiedlichen Pflanzen- und Knochenfunde haben ergeben, dass das Dorf ganzjährig bewohnt war. In den Sommermonaten wurden Pflanzen und Beeren gesammelt, an den Hängen des Bürgenstocks jagte man Wildschweine, Biber, Rehe, Marder und Steinböcke. Im Winter fand die Rothirschjagd in den Talebenen statt. Denn die Tiere kamen in den kalten Jahreszeiten zur Nahrungssuche in die Niederungen, was auch den Menschen die Jagd vereinfachte. Überhaupt wurde die Fleischversorgung fast ausschliesslich über die Jagd sichergestellt. Dass es sich bei dem Dorf nicht nur um einen Jagdstützpunkt handelte, bezeugen neben den Überresten der Wild- und Kulturpflanzen auch die Untersuchungen der Kleintierknochen, aus denen hervorgeht, dass das ganze Jahr über Fischfang betrieben wurde.

Ihre Äcker bepflanzten die Pfahlbauer von Kehrsiten mit Weizen, Gerste, Erbsen, Lein und Schlafmohn. Abgesehen davon, dass Schlafmohn sehr nahrhaft ist, nimmt man an, dass die Menschen von damals bereits über seine beruhigende und bewusstseinserweiternde Wirkung Bescheid wussten. Sie hielten Haustiere wie Schweine oder Rinder und mit ihren Einbäumen holten sie die stationären Fischfallen und Zugnetze ein oder fuhren zur Jagd.

Die Rohstoffe für ihr Werkzeug, Schneidegeräte, Pfeile und Speerspitzen gewannen die Pfahlbauer aus ihrer nahen Umgebung. Serpentit, der Stein, der für die Herstellung von Beilklingen genutzt wurde, kommt in der Gotthardregion häufig vor. Über die Reuss gelangte er schliesslich in den Vierwaldstättersee. Ein Material – Silex oder gemeinhin auch als Feuerstein bekannt – wurde von weiter her importiert. Es wurde wegen seiner grossen Härte und der berechen­baren Spaltbarkeit vornehmlich zur Herstellung von Pfeilspitzen und Schneidewerkzeugen verwendet. Bei der Spaltung eines Feuersteins – wenn viel Druck punktuell auf eine bestimmte Stelle ausgeübt wird – zerbricht dieser glasartig und erhält sehr scharfe Kanten. Eine kleine Silex-Klinge aus dem Fund von Kehrsiten stammt sogar aus einer französischen Lagerstätte zwischen Dijon und Besançon. Sie weist auf die weitreichenden Handelsbeziehungen in der Steinzeit hin. Auch Funde aus anderen Seeufer-Siedlungen bezeugen, dass durchaus lange Wege unternommen wurden – sogar über die Alpen nach Italien –, um an geeignete Rohstoffe für die Herstellung von Werkzeugen zu gelangen. Es ist kaum vorstellbar, wie beschwerlich ein solcher Weg gewesen sein musste und welche Strapazen und Gefahren die Menschen dabei auf sich nahmen. Ausserdem mussten sie bereits eine sinnvolle Möglichkeit zur Konservierung von Nahrung entwickelt haben. Die Durchwanderung der Alpen nahm viel Zeit in Anspruch und der Proviant musste lange hinhalten.

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