AWinkelried-Denkmal
aus: wikimedia
Das Winkelried-Denkmal von Ferdinand Schlöth prägt seit 150 Jahren den Dorfplatz von Stans. Es wurde am 3. September 1865 mit einem grossen Fest eingeweiht. Zur Einweihung reisten der Gesamtbundesrat und zahlreiche Regierungsvertreter der Kantone des jungen Schweizer Bundesstaates nach Nidwalden. Nach dem Sonderbundskrieg von 1847 und der Gründung des liberalen Bundesstaats 1848 gegen den Willen der katholisch-konservativen Orte diente die Einweihung des Winkelried-Denkmals als Akt der eidgenössischen Versöhnung und Integration.
Um die Bedeutung des Winkelried-Denkmals im jungen Bundesstaat Schweiz zu verstehen, muss man die verschiedenen Aspekte seiner Entstehungs- und Wirkungsgeschichte kennen. Ausgehend vom Winkelried-Denkmal werden hier Kontexte beleuchtet, die für das Verständnis des Denkmals wichtig sind:
Autor/innen: Christian Mathis, Dominik Sauerländer, Kristine Gollin
Pädagogische Hochschule FHNW
BDie Pfahlbauer von Kehrsiten
Foto: Unterwasserarchäologie Zürich
Die Besiedelungsgeschichte von Kehrsiten reicht bis um 4000 vor Christus zurück. Die Hänge des Bürgenstocks waren dicht mit Urwald überwachsen. Als Folge einer Seespiegelsenkung kam am Fuss des Berges eine Uferplatte zum Vorschein, auf der die ersten Siedler ihr Dorf bauen konnten. Steht man heute auf dem Steg der Schiffsanlegestelle Kehrsiten Dorf und blickt über das Wasser, so sieht man eigentlich gar nichts: Die Fundstelle der Siedlungen von Kehrsiten liegt nämlich sieben bis zehn Meter unter dem heutigen Seespiegel. Im schweizweiten Vergleich ist das eher ungewöhnlich, die meisten Seeufersiedlungen sind mit ein bis drei Metern unter der Wasseroberfläche deutlich weniger tief gelegen. In Kehrsiten liegt dies vor allem am Reusswehr, das den Pegel des Vierwaldstättersees künstlich hoch hält. Aber auch andere Faktoren haben dazu beigetragen, denn über die Jahrtausende ist es in der Gegend mehrfach zu Erdbeben und Überflutungen gekommen. Die Siedler waren immer wieder gezwungen, ihre Dörfer aufzugeben. Was in Kehrsiten an Überresten gefunden wurde, stammt also nicht alles aus derselben Zeit, sondern erzählt die Geschichte von mehreren Dorfgesellschaften.
Autorschaft: Magdalena Bucher
Quellenhinweis: Michel, Christine: Pfahlbauten am Vierwaldstättersee – der steinzeitliche Siedlungsplatz in Kehrsiten. In: Der Geschichtsfreund. Mitteilungen des Historischen Vereins Zentralschweiz. Bd. 167, 2014. S. 71-98.
Museums-Satelliten
Neben der Präsentation der Sammlung möchte das Nidwaldner Museum als kantonales Museum die Region Nidwalden auch anhand von Objekten und Orten in der Landschaft beleuchten. Sie sind ebenso lebendige Zeugen der Geschichte und der Kultur und eine spannende Ergänzung zu den Ausstelllungen in den drei Häusern Winkelriedhaus, Salzmagazin und Festung Fürigen. Das Nidwaldner Museum hat sich einige dieser Orte als Museums-Satelliten ausgesucht und präsentiert dazu auf seiner Webseite umfassende Informationen. Zu ausgewählten Standorten findet man Unterrichtsunterlagen für Schulen. Alle lassen sich bequem zu Fuss oder mit dem Velo entdecken.