Paul Lussi
Zeitigen
24.10. — 12.12.2010
WinkelriedhausPaul Lussi ist bekannt für seine dichtgewobenen Bildgründe, die malerischen Intensitätszonen und die feinen, kaum entzifferbaren Zeichenwelten, aus denen sich erst bei näherer Betrachtung Figuren, Formen, Verläufe schälen – flüchtig auftauchend und zugleich wieder im zeichnerischen Dickicht verschwindend, so als wäre im Erschaffen, das Umarbeiten, Überlagern und Auslöschen bereits enthalten. Dem 1952 in Stans geborenen und aufgewachsenen Künstler widmet das Nidwaldner Museum im Herbst 2010 eine Einzelausstellung (Salzmagazin). Sein zeichnerisches Oeuvre wird dabei durch neue installative Arbeiten und Fotografien ergänzt, die seit seinem Atelieraufenthalt in Berlin 2008 entstanden sind. Blickfang der neuen Ausstellung wird die 7,5 Meter lange Wandinstallation »Zeitigen« sein. In das imposante Werk – ein Mural – sind über hundert Skizzen sowie weitere Materialien eingeflossen, die im Verlauf der letzten Jahre entstanden sind bzw. bis zu den Ursprüngen von Lussis künstlerischem Schaffen zurückreichen. Das Werk wird zum künstlerischen Manifest, das die grundlegende Frage nach der Zeit, dem Wandel und der Vergänglichkeit stellt.
Auch die neusten Arbeiten – Fotografien – scheinen sich des Collagenhaften zu bedienen, ohne selbst wirklich Collage zu sein. Die einzelnen Aufnahmen sind vielmehr von Zeichnungen überlagert und erneut abfotografiert. Dabei rückt das Momenthafte eines Ortes, einer Zeit – in diesem Fall Berlin – in den Vordergrund.
Das Zeichenhafte, scheinbar schnell Festgehaltene, bleibt aber Basis von Lussis Schaffen, so auch wenn im Dachgeschoss weiss gekalkte Schwemmhölzer locker aneinandergereiht zu einer raumfüllenden Installation werden – eine dreidimensionale Hommage an die Zeichnung.
Die Ausstellung wird am Sa, 23. Oktober 2010, 17 Uhr eröffnet. Dazu erscheint ein Katalog (60S.) mit zahlreichen Farbabbildungen, ISBN 978-3-908713-95-1
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