Heepä, gigele, gäitsche — Mundart in der Deutschschweiz
4. April bis 1. November 2020
Salzmagazin, Stansstaderstr. 23, 6370 Stans
Öffnungszeit 04.04. - 01.11.2020: Mi 14-20 Uhr, Do - Sa 14-17 Uhr, So 11-17 Uhr. Zusätzlich wird die Dauerausstellung von November bis März auf Anfrage geöffnet.
Eröffnung: 03.04.2020, 18.30 Uhr
In der Schweiz regierte nie ein König, der seinen Dialekt (z. B. Berndeutsch) zur Nationalsprache hätte erklären können. Darum gibt es kein Schweizerdeutsch und alle Dialekte überlebten dank dem Föderalismus. Zur schriftlichen Verständigung benutzen wir aber ein neutrales Deutsch: das Schriftdeutsch. Wir schreiben und lesen also nicht in der Sprache, die wir sprechen. Das ist unpraktisch und anstrengend, dafür pflegen wir unsere Dialekte! In kaum einem Land kümmern sich Bevölkerung, Wissenschaft und Politik so stark um die Mundart wie in der Deutschschweiz. Sie ist für uns Heimat. Mit ihr zeigen wir, wo wir dazugehören... und wer nicht dazugehört. Aber wir sorgen uns auch: Stirbt der Dialekt, wenn junge, mobile Menschen ein regionales Gemisch reden? Oder ist der Wandel der Mundart gerade der Beweis, dass sie lebt?
In der Ausstellung tauchen wir in den Vielklang der Dialekte ein: Was erzählen Menschen aus Nidwalden darüber, wie sie reden? Und warum? Was sagt die Dialektforschung (an ihrem Anfang stand ein Nidwaldner, Jakob Joseph Matthys, 1802–1866) über unser Reden? Gibt es richtig und falsch? Oder nur alt und neu? Warum kennen ältere Frauen die meisten Fluchwörter? Woher kommt der Mundart-Boom? Denn kreativer als je schlägt er sich in SMS und Posts, Radio- und TV-Sendungen, Werbung und Literatur, Slam Poetry, Volksliedern und Rocksongs produktiv nieder.
Mutig, trotzig, selbstbestimmt - Nidwaldens Weg in die Moderne
Nur während der Dauer einer Sonderausstellung geöffnet
Salzmagazin, Stansstaderstr. 23, 6370 Stans
Öffnungszeit 04.04. - 01.11.2020: Mi 14-20 Uhr, Do - Sa 14-17 Uhr, So 11-17 Uhr. Zusätzlich wird die Dauerausstellung von November bis März auf Anfrage geöffnet.
Offen von 24. März - 28. Oktober 2018 / Mi 14-20 Uhr, Do-Sa 14-17 Uhr, So 11-17 Uhr
Führungen sind auf Anfrage jederzeit möglich.
Nidwalden widersetzte sich dem Anpassungsdruck, den die übrige Schweiz nach dem Sturz des Ancien Régime auf den Kleinkanton ausübte, immer wieder. Bis 1848 lehnte Nidwalden sämtliche nationalen Verfassungen ab und wurde 1798 sogar mit Waffengewalt zur Zugehörigkeit gezwungen. Sture Nidwaldner? Die Realität war komplizierter. Nebst einer gehörigen Portion Selbstbehauptungswille war stets auch ein Kampf um die Privilegien der herrschenden Klasse im Spiel.
Hinterwäldlerkanton Nidwalden? Keineswegs. Der Voralpenkanton, der bis zum besseren Anschluss ans Eisenbahn- und Nationalstrassennetz 1964 geografisch stark isoliert war, brachte dank fortschrittlichen Persönlichkeiten auch erstaunliche Werke hervor: etwa die erste Acheregg-Brücke 1860 oder 1965 eine moderne, national anerkannte Verfassung. Und manchmal entschieden sich die Nidwaldner scheinbar gegen die eigene Vernunft: etwa 1954, als sie trotz Verlust von Gemeindeautonommie und Kulturland für den Anschluss ans Nationalstrassennetz stimmten.
Die historische Dauerausstellung geht solchen Fragen nach und gibt in sieben "Nidwaldner Geschichten" einen Überblick über die letzten 750 Jahre.
Veranstaltungen finden Sie im Kalender.